Juni 2015 / Gewerbepark Regensburg
„Brückenschlag in die musikalische Freiheit“ auf der Weekend-Bühne
Mit „de Strawanza“ (Österreich), „Mozaika“ (Ukraine) und den „Analogue Birds“ (NRW) steht wieder Jazz ohne Grenzen auf dem Programm REGENSBURG. Wie die „Tage alter Musik“ wirkt das Jazzweekend längst über Bayern hinaus: Musiker und Gäste von weither honorieren den besonderen Charakter („Ein Fest, kein Festival“). Ein schönes Beispiel ist der Auftritt von „Mozaika & Saxes“: Zum 25. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen der ukrainischen Schwarzmeer-Metropole Odessa und Regensburg - gefeiert beim Jazzfest - mischen exzellente Künstler östliche und westliche Klangfarben. Das interessant besetzte Ensemble gestaltet den Auftakt am Donnerstag, 9. Juli, im Gewerbepark mit, der in Abstimmung mit dem Jazzinstitut internationale Interpreten präsentiert. Im Takt der Bass-Balalaika Wenn die Bass-Balalaika mit dem Saxophon korrespondiert, entdecken nicht nur die Musiker neue Wege: Das in der Ukraine weithin bekannte Quintett „Mozaika“ hat trotz seiner scheinbar traditionellen Instrumentierung mit Balalaikas und Akkordeon jenseits gängiger Folk-Klischees eine eigene Klangsprache zwischen Folk, Rock und Jazz entwickelt. Wenn die Gruppe nun in Regensburg einen „Brückenschlag zur musikalischen Freiheit“ wagt - wie es Sylke Merbold vom Jazzinstitut formuliert - reisen zusätzlich zwei Saxophonisten aus dem von Konflikten erschütterten Land mit an: Oleg Subbotin ist als Musiker und Lehrer etabliert, hat in diversen Ensembles Tourneen absolviert und langjährige Erfahrung in Bigbands gesammelt. Marina Subbotina wiederum gehört zur jungen Jazzszene und gilt als eine der besten Saxophonistinnen in Odessa. Mit ihrer Spielfreude und einer bunten Set-List von „Boney M.“ bis zu Pat Metheny laden sie dazu ein, Vertrautes ganz neu zu hören. Handgestanzte Drehorgel-Noten Vor der Premiere von „Mozaika & Saxes“ gehört die Bühne auf der Piazza allerdings einer anderen ungewöhnlichen Formation: „de Strawanza“. Deren Name - praktisch eine sehr freie alpenländische „Übersetzung“ des „Hobo“ oder „Rolling Stone“ - ist Programm. Während sonst ein Trio um Susanne Obereder an der Drehorgel zu Europas Musikschauplätzen reist, wird die Band für das Jazzweekend mit Mathi Kainz (Tenor- und Sopran-Sax), Michal Karbowski (Gitarre) und Domenic Gaito/JuGhan (Kontrabass) zum Quartett verstärkt. Alle Lieder sind eigens für das Zusammenspiel mit der Drehorgel arrangiert und die Notenrollen von Hand gestanzt. Sobald „de Strawanza“ mit ihren charmanten Melodien den Bogen von der K&K-Nostalgie zur Neuzeit spannen, fühlt man sich mal in Wiener Weingärten, mal in „Ami-Clubs“ und mal in französische Salons versetzt. Valse Musette, Tango, Swing und fein abgestimmte Eigenkompositionen versprechen einen stimmungsvollen Auftakt. Vom Didgeridoo zur Elektronik Nach „Mozaika“ (ab ca. 19 Uhr) gestalten dann die „Analogue Birds“ aus dem Ruhrpott das Finale. Sie mixen Weltmusik, Jazz, Dance Hall, Breakbeats, Rock… Dabei wird das tonale Spektrum des ursprünglich von australischen Aborigines gebauten und gespielten Didgeridoos eher perkussiv-rhythmisch eingesetzt und mit elektronischen Loops, Drums, E-Gitarren-Effekten oder der arabischen Oud untermalt. So bringt das kreative Trio sein Publikum in kleinen Clubs ebenso in Bewegung wie bei großen Open-Air- und Straßenmusik-Festivals. Langweilig wird das Opening am Donnerstag, 9. Juli, ab 17.30 Uhr also garantiert nicht. Der Schauplatz an der Glasrotunde (Ecke Donaustaufer-/Lechstraße) ist per Rad oder Bus gut zu erreichen. Zusätzlich gibt es im Gewerbepark mit seinen 360 ansässigen Unternehmen und 5000 Arbeitsplätzen 3500 kostenfreie Parkplätze. www.gewerbepark.de | www.bayerisches-jazzweekend.de